
Die grüne Nvohk PR-Blase ist leider geplatzt. In der Szene galt Nvohk als Vorzeigeprojekt für ÖKO-Crowdsourcing. Ursprünglich wollten die Gründer von maximal 40.000 Co-Foundern je 50$ einsammeln. Dafür sollten sich diese an dem Management des Eco-Surf-Labels beteiligen können. Noch heute wird nvohk teilweise in teuren Fachpublikationen als das Crowdsourcing Vorzeigeprojekt mit über 20.000 Mitgliedern vorgestellt. Unser letzter Stand im März 09 lag bei knapp 500 Co-Foundern. Green Venture.Net wurde selber Co-Founder von nvohk und konnte so aus erster Hand die prognostizierten Fakten mit den aktuellen Facts & Figures vergleichen (siehe Teil I).
Nvohk Inc. , (L.A. California, USA) Eco-Crowdsourcing-Surf-Mode-Label
Geschäftsidee: Eco-Surf-Label, das von den eigenen Mitgliedern (und Käufern) gemanaged wird
Standort: L.A. California , USA
Gründer: Brendan T. Lynch, Sergio Salas
Gesellschaftsform: Incorporated (Inc.) USA
Webside: www.nvohk.com
Start : Dezember 2007
eingestellt: irgendwann 2009
Kurzum die PR Blase ist geplatzt, die Homepage existiert nicht mehr, sang – und klanglos verschwunden. Wir als Co-Founder haben nicht einmal eine Email erhalten, unsere Anfragen an die Gründer wurden nie beantwortet und die Mitbestimmung hielt sich wie in Teil I beschrieben sowieso in Grenzen. Die Homepage ist einfach verschwunden, kein Aufruf zum Weitermachen, kein Brainstorming, woran es gelegen haben könnte. Die „Intelligenz des Schwarms“ oder der Crowd – das was Crowdsourcing, - neben dem finanziellen Funding-Aspekt - , ausmachen sollte, wurde nicht genutzt. Für die 50$ Co-Founder „Beitrittsgebühr“ haben wir ein T-Shirt erhalten – mit einem ECO-Label welches uns nicht als eines der zertifizierten bekannt war – that’s it.
Unserer Meinung nach ist das Crowdsourcing von nvohk gescheitert, weil…
- … es kaum Crowdsourcing Aktionen gab
- ... es keine Mitbestimmung bei Management Entscheidungen gab (außer der Auswahl von T-Shirts u.ä.)
- … mehr Zeit auf PR als auf Unternehmensstrategie gelegt wurde
- … nvohk zur Mitbestimmung weder einen Verein noch eine Genossenschaft gegründet hat, sondern das Projekt formal immer eine Incorporated nach U.S. Recht war. Die Co-Founder hätten also nie einen Anspruch auf Mitbestimmung oder Mitbeteiligung am unternehmerischen Erfolg gehabt. Das war dann wohl selbst noch so aufgeschlossenen LOHAS zu intransparent.
Unser Fazit:
Wir freuen uns trotzdem, dass das Projekt nvohk ins Leben gerufen wurde. Durch hervorragende PR Arbeit wurde der Gedanke des Crowdsourcing in die Welt getragen. Try & Error sind unternehmerische Gründerprinzipien. Der nächste Gründer kann aus den Fehlern lernen und wir sind sicher, dass es bald auch erfolgreiche, ernstgemeinte Crowdsourcing Projekte geben wird.
Interessant ist es, welche Rechtsform sich für Crowdsourcing Unternehmungen eignet. Je nach Zielsetzung und Anzahl der Mitglieder sind hier die alle klassischen Rechtsformen möglich. Entscheidend für die Wahl der Rechtsform und der Satzung ist der gewünschten Grad der Mitbestimmung und/oder die Beteiligung am unternehmerischen (Miß-) Erfolg an.
- eG Genossenschaft
- GmbH (evtl. mit stillen Beteiligten) oder gemeinnützig als g GmbH
- AG Aktiengesellschaft oder gemeinnützig als gAG
- e.V. Verein
greenhorn fragt sich: was heißt crowdsourcing eigentlich auf Deutsch?
hier einige Anregungen vom LEO Übersetzer Forum