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Green Hanger GmbH - Grüne Gründeridee für grünen Markt? Teil I

green hanger

500 Mio. Drahtbügel der Textilreinigungen landen nach Schätzungen jährlich im Müll. Eine gigantische Ressourcenverschwendung. Teuer ist diese für die Reinigungen noch darüber hinaus: ca. 5 Cent kostet jeder Drahtbügel, da liegt die Idee eines werbefinanzierten Pappkleiderbügels eigentlich nahe. Wieso ist das nicht früher jemandem eingefallen, fragt man sich, wenn man zum ersten Mal von „Green Hanger“ hört. Ein echter low brainer – eine einfache, nicht erklärungsbedürftige Geschäftsidee.

 

Idee: werbefinanzierte Kleiderbügel aus Pappe ersetzen den klassischen Drahtbügel im Reinigungsgewerbe

Name, Sitz: Green Hanger GmbH, Berlin

Gründer: Matthias Bauer

Start: 12/07

Unternehmensform: GmbH

VC- Beteiligung: von Gründung an, aktuell 22%

Mitarbeiter: 10 feste, 5 freie

Umsatzziel 2008: 2,5 Mio. €

 

Matthias Bauer, ehemaliger Marketingleiter von n-tv, hatte die Idee den Textilreinigungen die Kleiderbügel kostenlos zur Verfügung zu stellen und zwar aus Pappe, refinanziert durch Werbung. Im Dezember 2007 war es in Deutschland soweit, der „Green Hanger“ kam auf den Markt.

Die Idee existierte damals schon unter dem Namen Eco Hanger in den USA, meint Bauer, allerdings ist der Green Hanger ökologisch überlegen, da er komplett aus Pappe gefertigt wird und der Eco Hanger z.B. einen Kunststoffhaken hat.

Von Anfang an konnte Bauer Venture Capital für die Idee gewinnen. Der Wagniskapitalgeber bmp zusammen  mit der Investorengruppe b-t-v beteiligten sich mit 15,2%, - im April 2008 per Kapitalerhöhung auf 22,05% gesteigert -  an dem grünen Startup. Bauer präsentierte bei Business Angels und VC-Gesellschaften, schließlich meldete sich gar der High Tech Gründerfonds, der sich auch noch an der GmbH beteiligen wollte, - zu spät, die Vorverträge mit den Investoren waren bereits unterschrieben. Neben der „genialen“ Idee war sicher auch der bereits vorhandene Gebrauchsmusterschutz des Deutschen Patentamts ein Grund für die erfolgreiche Venture Capital Akquisition. Es handelte sich auch um keine „kalte“ Akquisition, Bauer hatte als ehemaliger Marketingleiter von n-tv gute Kontakte, speziell in Berlin. Somit ist auch dieser „Deal“ – wie die meisten erfolgreichen Beteiligungen von VC oder Business Angeln an Startups- eher der Kategorie „Netzwerk-Deal“ zuzuordnen.

 

Verkehrte Welt - Konventionelle Produkte nutzen den grünen Werbeträger, Organic Lifestyle-Produkte dagegen noch nicht

Wie reagiert der (Werbe-) Markt auf diese grüne Geschäftsidee. LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainibilty = Neo Ökos,  neue, konsumbewusste, nicht konsumverweigernde Öko-Generation) sind in aller Munde, die Zielgruppe wird zur Zeit gesucht und gebucht wie keine andere. Die klassischen  LOHAS-Kunden sind zur Zeit noch zurückhaltend, meint Bauer. Wir haben eher die Big Spender aus dem Kosmetik- und Telekommunikationsmarkt. Beispielsweise war Beiersdorf einer der ersten Kunden, die den Green Hanger belegt haben, auch O2 und die FTD nutzen den innovativen Werbeträger. Dagegen haben Naturkosmetikmarken wie Dr. Hauschka, Logona oder Weleda den grünen Werbeträger noch nicht für Ihre Kampagnen entdeckt. „Zu kleine Budgets“  erkennt Bauer als ausschlaggebend für die Nichtbelegung der scheinbar nahe liegenden Klientel. „Man wartet ab“.

 

Eine Mindestbelegung kostet 25.000€, mit einer durchschnittlichen Belegung von 100.000 Hangern entstehen ca. 30.000€ Mediakosten, das entspricht einem Tausend-Kontakt-Preis von 300€. In einer monatlichen Wellness-Frauenzeitschrift wie Vital beispielsweise, die  eine verkaufte Auflage von 154.595 Exemplaren (Kiosk und Abo; IVW II. Quartal) ausweist,  kostet die Anzeigenseite 14.400€. Allerdings hat man hier mit einer Anzeigenseite bei einem Heftumfang von 150 Seiten nur eine Werbemittelkontaktchance, wohingegen der Green Hanger den direkten Kontakt mit dem potentiellen Kunden garantiert. Der Green Hanger kann nach Geschlecht und Region – bis auf PLZ Ebene –selektiert und gebucht werden.

Auch wenn man ein Direkt-Medium wie den Green Hanger nicht unmittelbar mit einer klassischen Anzeigenseite vergleichen kann, so ist es aus mediatechnischer Sicht dennoch verwunderlich, dass die grünen Produkte den grünen Werbeträger noch nicht nutzen.

 

Stimmt die Chemie zwischen Green Hanger und den Textilreinigungen?

Das neue – kostenlose - Produkt wurde sehr gut angenommen. Als geschickter Schachzug bei der Markteinführung erwies sich die Kooperation mit der Hans-Joachim Schneider GmbH, einem der wichtigsten Fachgroßhändler für Reinigungsbedarf .Green Hanger hat sich so nach nur acht Monaten einen Marktanteil von 50% der ca. 3-4.000 Reinigungen ( wirtschaftliche Einheiten) erarbeiten können.

 

Noch kein Durchbruch des Green Hangers im Werbemarkt

Für die Zukunft verlässt sich  Green Hanger nicht ausschließlich auf die grüne Produktidee und erweiterte die Produktpalette im Juni 2008 auf den klassischen Drahtbügel. Dieser bietet für den Kunden die gleiche Medialeistung bei geringeren Kosten. Ziel bleibt es aber langfristig, den Green Hanger am Markt durchzusetzen. Noch sind viele Werbetreibende noch nicht bereit, für einen nachhaltigen Werbeträger bei gleicher Medialeistung tiefer in die Werbe-Tasche zu greifen.

 

Wie geht’ s weiter?

Green Venture.Net wird das Marktgeschehen weiter verfolgen und weiter auf dieser Seite berichten. Im nächsten Beitrag werden wir einige Werbeentscheider größerer Werbetreibender grüner Unternehmungen danach befragen, wieso dieser neue grüne Werbeträger noch nicht Teil ihres Marketingmixes ist.

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© www.green-venture.net   Monday, August 25, 2008 12:53 PM Gvn_huenewaldt

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