
Car Sharing ist eigentlich nichts Neues. In den 80igern entstanden die ersten Initiativen, oft noch ehrenamtlich auf Vereinsbasis. Dann hörte man lange Zeit sehr wenig über die Branche.
Jetzt steigen immer mehr Automobilhersteller mit innovativen Modellen in den Markt ein. Das klassische CarSharing mit ortsgebundenen Parkzonen wird ergänzt durch innovative Modelle eines AdHoc-CarSharing. Avisierte Zielgruppe sind Kurzzeitnutzer in der Großstadt. Man muss das genutzte Auto nicht mehr am Startpunkt oder in speziellen Parkplätzen abstellen, sondern steigt mehr oder weniger ein und aus wo man möchte (Parkzone ist meist das Stadtgebiet.)
Automobilhersteller wie BMW mit drive now und Daimler mit car2go stiegen 2011 mit Nachdruck in den Markt ein. In kleinerem Umfang sind auch Audi in München mit dem A1 unter der Marke Zebramobil, Volkswagen in Hannover als Quicar und Peugeot mit seinem Verbundkonzept - Pedelec, Kleinwagen, Transporter - namens Mu in Berlin aktiv.
Der Markt wird dominiert von der Deutschen Bahn, die mit Ihrem CarSharing Angebot Flinkster über ca. 170.000 Kunden verfügt.
Das klassische Carsharing hat in den letzten 20 Jahren eine Flottengröße von 5600 Fahrzeugen aufgebaut. Die neuen AdHoc-Modelle der Automobilindustrie stellen schon im ersten Jahr 2011 1515 Fahrzeuge zur Verfügung, was einem Anteil von 21% des gesamten CarSharing Potentials entspricht. Die neuen Modelle generierten so 42.000 registrierte Kunden, was einem Marktanteil von 16% entspricht. Der Kundenstamm der Klassiker beträgt 220.000 Nutzer. (alle Angaben: Quelle bcs Bundesverband CarSharing).
Die neuen AdHoc-CarSharing-Modelle verlangen um die Verfügbarkeit sicherzustellen zwangsläufig mehr Autos. So kommen beim klassischen CarSharing auf ein Fahrzeug durchschnittlich 39 Nutzer, beim AdHoc CarSharing sind es bisher nur 29. Die AdHoc Konzepte der Automobilindustrie sind noch in der Testphase.
Ein weiterer Trend im Carsharing, über den wir auf GreenVenture.Net bereits berichteten, ist das private Autoteilen, im Fachjargon peer-to-peer Carsharing genannt. In Deutschland kam mit tamyca Anfang 2011 der erste Anbieter einer solchen Vermittlungsplattform auf den Markt, inzischen sind weitere hinzugekommen, u.a. auch rent-n-roll, die ebenfalls ihr Konzept in unserer GreenVenture.Net Rubrik Rubrik Present Your Startup vorgestellt haben. Die Anbieter dieser noch sehr neuen Form des privaten Carsharing sind in den Zahlen des bcs noch nicht enthalten.
Der Markt insgesamt wächst kontinuierlich, in 2011 betrug das Wachstum 15%. Die wirtschaftliche Situation der Bevölkerung, umweltpolitische Zielsetzungen und Absatzschwierigkeiten der Automobilindustrie in Europa lassen darauf schließen, dass CarSharing ein schnell wachsender Zukunftsmarkt wird, dessen exponentielles Wachstum gerade erst beginnt.